Island - der Traum vieler Naturfotografen. So auch meiner. Erste Überlegungen zu einer gemeinsamen Fotoreise entstanden bereits vor eineinhalb Jahren. Mit Jahresbeginn wurden die Buchungen von Flug, Mietwagen und den Unterkünften (überwiegend den sehr zu empfehlenden Jugendherbergen) vorgenommen. Sechs Monate später war es dann soweit. Gemeinsam mit Christoph Dangelmaier und Bertram Lütke brach ich Ende Juni dieses Jahres auf, um für zwei Wochen insbesondere den Süden und den Nordwesten der Insel zu bereisen. Der isländische "Sommer" und die hellen Nächte ließen einiges erwarten.
Die Zeiten, zu denen Island als Geheimtipp unter Naturfotografen gehandelt wurde, sind lange vorbei. Zahlreiche Hobbyknipser, aber eben auch viele professionelle Fotografen haben in den letzten
Jahren die Insel intensiv bearbeitet und die fotografische Latte für Island-Bilder ziemlich hoch gelegt. Die Bücher von Theo Bosboom und dem Fotografen-Ehepaar Orsolya und Erlend Haarberg legen Zeugnis davon ab, denn zweifelsohne gehören sie zu den Highlights unter den vielen
Island-Bildbänden.
Wir selbst hatten uns sowohl der Landschafts- als auch der Vogelfotografie verschrieben. Ob die Fotorucksäcke mit den schweren
Teles die Handgepäckkontrollen am Flughafen überstehen würden war im Vorfeld ein heiß und im Nachhinein zum Glück vergebens diskutiertes Thema. Alles ging reibungslos vonstatten. Island
empfing uns am Flughafen Keflavik mit angenehmen Temperaturen und freundlichem Wetter... das wir besser hätten genießen sollen. Denn schon am nächsten Tag blies uns ein heftiger Sturm um die
Ohren, der ganze drei Tage wüten sollte und zudem auch feinen Sprühregen auf unseren Linsen verteilte. So manches Motiv musste aus diesem Grund unfotografiert bleiben.
Entlang der Ringstraße im Süden erwarten den Besucher zahlreiche interessante Gebiete, so z.B die Felsnadeln vor dem schwarzen Strand von Vik gelegen sowie der Nationalpark Skaftafell mit seinen Gletschern und dem mit Basaltsäulen eingerahmten Wasserfall Svartifoss. Weiter in Richtung Osten folgen die Gletscherlagune Jökulsarlon sowie das fotogene Bergmassiv des Vestrahorns bei Stokksness. Die imposanten Wasserfälle Seljalandsfoss und Skogafoss ließen wir des schlechten Lichts und der Besuchermassen wegen links liegen. Auch erste Sichtungen von Papageientaucher waren uns vergönnt - was uns etwas überrascht hat, da doch immer wieder Meldungen zu hören sind, dass die bunten Vögel im Süden als Brutvögel kaum noch anzutreffen wären, was auf fehlendes Futter wegen Überfischung der Meere und dem Klimawandel zurück geführt wird. Vögel betreffend schenkten wir unsere fotografische Aufmerksamkeit aber zuerst den omnipräsenten Goldregenpfeifern und Küstenseeschwalben. Auch bei den selteneren Skuas und brütenden Sterntauchern zuckten die Finger am Auslöser. Nachfolgend eine kleine Auswahl meiner Fotos aus dem abwechslungsreichen Süden. Teil 2 folgt demnächst...